Urial


Urial

Arkale (Ovis orientalis arkal)

Systematik
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Ziegenartige (Caprinae)
Gattung: Schafe (Ovis)
Art: Wildschaf (Ovis orientalis)
ohne Rang: Urial
Wissenschaftlicher Name
Ovis orientalis vignei-Gruppe

Als Urial oder Steppenschaf (Ovis orientalis vignei-Gruppe) werden mehrere Unterarten des Wildschafs zusammengefasst, die im westlichen Zentralasien beheimatet sind.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiete des Urial

Man findet den Urial vom nordöstlichen Iran und Westkasachstan bis Belutschistan und Ladakh. Östlich des Verbreitungsgebietes lebt der größere Argali und im Südwesten grenzt das Gebiet an das des Mufflons. In einem Übergangsgebiet im Nordiran kreuzen sich Urial und Mufflon unter natürlichen Bedingungen. In Ladakh, wo sich die Verbreitungsgebiete von Aragli und Urial berühren, leben einige Argalis in unmittelbarer Nachbarschaft zu Ladakh-Urials. Hier bevorzugen die Argalis allerdings höhere Bereiche. Viele Urials leben in ziemlich trockenen Regionen und einige dringen gar bis in Wüstengebiete vor. Fast immer sind sie in bergigem Gelände anzutreffen, wobei sie aber sehr steile Klippen meiden.

Aussehen

Urials erreichen mit 80 bis 90 cm Schulterhöhe und 35 bis 90 kg Körpergewicht nicht die Größe der Argalis. Auch die Hörner der Böcke erreichen nicht die Ausmaße der östlichen Nachbarn. Dafür tragen die Urials eine kennzeichnende, stattliche Halsmähne, die je nach Unterart schwarz oder weiß ist. Die Grundfarbe ist hellbraun mit weißer Unterseite. Einige Unterarten tragen einen weißen Sattelfleck.

Bestand

Durch Trophäenjagd und Konkurrenz mit Hausvieh ist der Urial überall in seinem Bestand bedroht. In ihren offenen Lebensräumen sind die Tiere oft nicht allzu schwierig zu erlegen, obwohl sie gemeinhin als scheu gelten. Alle Unterarten des Urial nehmen im Bestand ab und heute existieren weltweit wohl nicht mehr als 40.000 Urials.

Lebensweise

Normalerweise leben die alten Böcke getrennt von den Herden der Weibchen. In der Brunft, die im Spätherbst oder Anfang Winter beginnt, zerfallen die Herden in kleine Gruppen von 3-4 Weibchen, die von einem starken Bock verteidigt werden.

Unterarten

Grubb (2005) unterscheidet drei Unterarten des Urials:[1]

Im südlichen Turkmenistan an der Grenze zu Afghanistan und Iran gehen Arkal und Kreishornschaf fließend in einander über. Allerdings scheinen Erstere eher im Westen, und Letztere eher im Osten, beispielsweise im Badkhyz-Naturreservat aufzutreten.

Einzelnachweise

  1. Peter Grubb: Order Perissodactyla. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4, S. 637–722 (S. 708–710).

Literatur

  • Nowak R. M.: Walker´s Mammals of the World, Sixth Edition. The Johns Hopkins University Press, Baltimore, London, 1999.
  • Lingen, H.: Großes Lexikon der Tiere. Lingen Verlag, Köln.
  • Prater, S. H.: The Book of Indian Animals, Oxford University Press, 1971.
  • Menon, V.: A Field Guide to Indian Mammals, Dorling Kindersley, India, 2003
  • CITES Instruktion für den grenztierärztlichen Dienst

Weblinks