Engmaulsalmler


Engmaulsalmler

Leporinus obtusidens

Systematik
Clupeocephala
Kohorte: Ostarioclupeomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysi
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Engmaulsalmler
Wissenschaftlicher Name
Anostomidae
Günther, 1864

Die Engmaulsalmler (Anostomidae) leben in schnell fließenden Gewässern Südamerikas und des südlichen Mittelamerikas vor allem im Orinocogebiet und im Amazonasbecken bis nach Mato Grosso. Die Familie wurden nach der Gattung Anostomus benannt, die ein oberständiges Maul hat (Gr.: „ano“ = oben, „stoma“ = Maul).

Merkmale

Die Fische haben ein kleines Maul, das sie nicht vorstülpen können. Ihre Lippen sind wulstartig, die Maxillare kurz, die breiten, fein gezackten Zähne als Raspel- und Mahlzähne ausgebildet. Je Kiefer gibt es nur eine Zahnreihe. Ihr Körper ist stromlinienförmig und gestreckt, nur bei der Gattung Abramites recht hochrückig. Engmaulsalmler sind oft von heller Grundfarbe und haben ein Streifenmuster aus senkrechten oder waagrechten, dunklen Bändern. Die Tiere werden 8 bis 50 cm groß.

Lebensweise

Engmaulsalmler sind friedliche Schwarmfische, die die Bodenregion stark bewachsener Gewässer bewohnen. Um zu ihren Laichgründen zu kommen unternehmen einige Arten ausgedehnte Wanderungen. Viele Arten schwimmen mit dem Kopf nach unten und werden deshalb in Aquarianerkreisen als Kopfsteher bezeichnet.

Äußere Systematik

Innerhalb der Salmlerartigen (Characiformes) bilden die Engmaulsalmler zusammen mit den ebenfalls südamerikanischen Kopfstehern (Chilodontidae), Breitlingssalmlern (Curimatidae) und Barbensalmlern (Prochilodontidae) eine Gruppe, die von einigen Wissenschaftlern als Überfamilie „Anostomoidea“ geführt wird. Die Engmaulsalmler stehen in einem Schwestergruppenverhältnis zu einer Klade der drei anderen Familien.[1]

Innere Systematik

Es gibt zwölf Gattungen mit mehr als 130 Arten: [2]

Brachsensalmler
(Abramites hypselonotus)
Gebänderter Leporinus (Leporinus fasciatus)
Leporinus cf. friderici, Jungfisch
Leporinus maculatus

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons., 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag., Stuttgart 1990, ISBN 3-332-00109-4.
  • Hans A. Baensch, Dr. Rüdiger Riehl: Aquarien Atlas (1. Band). Mergus Verlag., Melle 1997, ISBN 3-88244-101-1.
  • Claus Schaefer, Torsten Schröer: Das große Lexikon der Aquaristik, Ulmer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9

Einzelnachweise

  1. Claudio Oliveira et al.: Phylogenetic relationships within the speciose family Characidae (Teleostei: Ostariophysi: Characiformes) based on multilocus analysis and extensive ingroup sampling. BMC Evolutionary Biology 2011, 11:275 doi:10.1186/1471-2148-11-275
  2. Sidlauskas, Brian L. & Vari, Richard P. (2008): Phylogenetic relationships within the South American fish family Anostomidae (Teleostei, Ostariophysi, Characiformes). Zool. J. Linn. Soc. 154(1): 70–210. doi:10.1111/j.1096-3642.2008.00407.x

Weblinks

Commons: Engmaulsalmler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien