Dyckia


Dyckia

Dyckia remotiflora

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
Unterfamilie: Pitcairnioideae
Gattung: Dyckia
Wissenschaftlicher Name
Dyckia
Schult. f.

Dyckia ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Pitcairnioideae innerhalb der Familie Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Sie umfasst etwa 125 Arten.

Beschreibung

Die Dyckia-Arten sind ausdauernde terrestrisch lebende Xerophyten. Sie bilden kräftige, sprossbürtige Wurzeln. Die Pflanzen wachsen stammlos und sind durch seitliche Kindel horstbildend. Die dicken Blätter stehen in einer grundständigen, dichten, ausgebreiteten Rosette. Sie sind starr, hart, lanzettlich und laufen in eine scharfe Spitze aus. Die Blattränder sind sehr hart und dornig gesägt. Meist sind sie (mindestens die Unterseite) silberweiß beschuppt. Es ist keine scharfe Abgrenzung von Wasserspeichergewebe und Assimilationsparenchym vorhanden.

Als Ausnahme unter den Bromeliaceae befinden sich die Blütenstände immer seitenständig, es können also mehrere Blütenstände (im zeitlichen Abstand) von einer Blattrosette gebildet werden. Die traubigen, ährigen oder rispigen Blütenstände werden je nach Art 0,2 bis zu 2 m hoch. Entlang der Blütenstände befinden sich extraflorale Nektarien. Die radiärsymmetrischen, dreizähligen Blüten sind meist zwittrig mit doppelten Perianth. Ausnahmen sind beispielsweise Dyckia maritima, Dyckia selloa und Dyckia hebdingii, deren Blüten funktional eingeschlechtig sind. Es sind drei Kelchblätter vorhanden. Die drei nur an ihrer Basis verwachsenen, oft genagelten Kronblätter sind gelb über orangefarben bis rot. Es sind zwei Kreise mit je drei fertilen Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind an ihrer Basis mit den Kronblättern verwachsen. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der zylindrische, gerade Griffel endet in einer dreilappigen Narbe. Viele Arten sind selbstfertil.

Es werden dreifächerige Kapselfrüchte gebildet, die viele geflügelte Samen enthalten. Die keilförmigen Samen sind mit einem Hautrand versehen. Die Samenverbreitung erfolgt durch den Wind.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich über fast ganz Südamerika. Hauptsächlich kommen die Arten in Brasilien vor, einige Arten finden sich noch in Argentinien, Bolivien, Paraguay und Uruguay. Sie wachsen in warmen, sonnigen Bereichen zwischen Felsen in Höhenlagen bis zu 2000 Meter.

Habitus und Blütenstand von Dyckia encholirioides.
Habitus und Blütenstände von Dyckia fosteriana.
Habitus und Blütenstände von Dyckia fosteriana.
Habitus und Blütenstand von Dyckia maritima.
Blütenstand von Dyckia rariflora.
Blütenstand von Dyckia remotiflora.
Ausschnitt eines Blütenstand von Dyckia tuberosa mit ungestielten Blüten, gut zu erkennen sind die drei Kelch- und Kronblätter.

Systematik

Die Erstbeschreibung der Gattung erfolgte 1830 durch Julius Hermann Schultes. Der Gattungsname Dyckia ehrt den deutschen Amateurbotanikers Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck.

Heute gehören etwa 125 Arten in die Gattung Dyckia:

Quellen

Einzelnachweise

  1. E.M.C. Leme & L.J.C. Kollmann: New species and a new combination of Brazilian Bromeliaceae, In: Phytotaxa, Volume 16, 2011, S. 1-36.

Weblinks

Commons: Dyckia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien